Samstag, 2. Oktober 2004

Einladung zum Steinlabyrinth Luttmissen

Für die Entwicklung unserer Kulturlandschaft, für die Sensibilisierung im Naturerleben und daher gegen Planung und Bau der A 39
das steinlabyrinth luttmissen ist eine Einladung in die Erfahrung von Natur, in die Erfahrung von Leben.
Es ist eine Einladung die Sinne ganz zu öffnen.

Wir bauen es aus Feldsteinen, die den Weg markieren.
So offenbart es s t e i n e
In seiner Einfachheit die schnörkellose Schönheit der Natur. Die Steine sind eiszeitliche Zeugen die immer wieder aus der Erde hervortreten. Im Labyrinth berührt und geordnet, liegen und lagern sie in ihrer urzeitlichen Präsenz und zeigen uns einen Weg auf.

Das Labyrinthzeichen aus dem minoischen Kreta gilt als Symbol für das zyklische Leben , für den h i s t o r i e Kreislauf von Werden und Vergehen und für den Weg zur Mitte.

Labyrinthe , eine uralte und geheimnisvolle Ausdrucksweise , erscheinen rund um den Globus, dort wo Menschen sich mit Ackerbau und Fischfang beschäftigen und ernähren. Sie tauchen in den unterschiedlichsten Kulturen auf: Im minoischen Kreta, im bronzezeitlichen Mittelmeerraum, in Irland und England als Rasenlabyrinthe sowie in Skandinavien als die sog. Trojaburgen. Auch in Asien und Amerika ist diese rituelle und initiatorische Struktur zu finden. Die Christen greifen sie auf und es entstehen grosse Bodenmosaike in Kathedralen und Kirchen. Der Weg wird als Pilgerweg verstanden und der initiatorische Gedanke wird auch hier repräsentiert.
In den letzten Jahren werden an  vielen Plätzen Europas wieder Labyrinthe gebaut.
„Die Sehnsucht den alten verschlungenen Pfaden zu folgen und damit anzuknüpfen an eine tiefe symbolische Weisheit über den Menschen und seine Verbindung zur Natur , ist der grund warum dieses Zeichen heute allerorten wieder ins Leben gerückt wird.“(Sylvia Koch-Weser)

Mit  der Steinlegung setzten wir unser Zeichen , dass wir uns von der H-Spange der Autobahnplaner nicht lähmen lassen in unserer Kreativität und Lebendigkeit. Im Gegensatz zur Autobahn, dieser gradlinigen Verbindung von A nach B, die unsere Natur zerschneidet und Abgrenzung kreiert – setzten wir das Steinlabyrinth, also den g r ö s s t m ö g l i c h e n  U m w e g um von der Peripherie des Kreises zu seiner Mitte zu gelangen. Ohne Irrwege oder Abzweigungen führt dieser Weg immer zum Ziel, wobei er wiederholt die Richtung wechselt. In dieser Qualität ist der weg die Metapher für Leben überhaupt.

Wer das Labyrinth betritt überschreitet eine Schwelle in sein Inneres, wer es verlässt ist ein Anderer.

Für die Entwicklung unserer Kulturlandschaft, für die Sensibilisierung im Naturerleben und daher gegen Planung und Bau der A 39