Freitag, 24. Februar 2006

Nutzen-Kosten-Faktor der A 39 zurechtgetrickst

Die geplante Autobahn A 39 hat einen Nutzen-Kosten-Faktor weit unterhalb der offiziell angegebenen Zahl 3,4 und ist nur durch Rechentricks in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans gekommen. Darauf hat der Dachverband der Bürgerinitiativen gegen die A 39 hingewiesen und die bisherige Verschleierungstaktik der Autobahnplaner angeprangert. „Planer und Politiker haben bisher mit einem Nutzen-Kosten-Faktor operiert, den sie aus dem Durchschnitt der Autobahnen A 39 (Lüneburg-Wolfsburg) und A 14 (Schwerin-Magdeburg) errechneten, ohne aber die Einzelfaktoren beider Autobahnen zu verraten", kritisiert Eckehard Niemann, Pressesprecher der A39-Gegner.

Kürzlich aber habe Sachsen-Anhalts Staatssekretär Gottschalk laut Elbe-Jeetzel-Zeitung den Nutzen-Kosten-Faktor der A 14 mit 5 angegeben – daraus ergebe sich logisch, dass für die A 39 lediglich ein Faktor von 2 oder darunter übrig bleibe. A 39 und A 14 hätten ohnehin weder in Planung noch in Finanzierung irgendetwas miteinander zu tun, so Niemann. Das zeige sich auch daran, dass die A14-Planung bereits abgeschlossen sei, während das A39-Raumordnungsverfahren immer noch hinausgeschoben werde. Sollte die A 14 tatsächlich gebaut werden, dann werde die nur 70 Kilometer parallel verlaufende A 39 noch unnötiger, deren Nutzen-Kosten-Faktor sinke dann vermutlich sogar unter Eins. Die Milliarde für eine so unrentable Nonsens-Autobahn dürften weder die öffentliche Hand noch private Investoren investieren. Die Nutzen-Kosten-Faktoren für den wesentlich günstigeren Ausbau der Bundesstrassen lägen ohnehin weit höher.

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Donnerstag, 16. Februar 2006

Kein Platz mehr frei

Mehr als 300 Bürger verfolgen die Podiumsdiskussion zur A 39 in der Uni Lüneburg

Peter Weerda von der Aktion Lebensberg e. V. und Markus Kristen vom Umweltverein Gellersen e. V. eröffnen die Podiumsdiskussion „Chancen und Risiken der A39“ mit Vertreten aus Verwaltung, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft.

Im Hörsaal 3 der Universität Lüneburg wurde es am Mittwochabend eng. Die Podiumsdiskussion zu den „Chancen und Risiken der A39“ verfolgten mehr als 300 Bürger. Landtagsabgeordnete, Vertreter der Kreistage und Kommunalvertretungen zwischen Lüneburg und Wolfsburg waren der Einladung des Dachverbandes der Bürgerinitiativen gegen die A39 ebenso nachgekommen wie zahlreiche Bürger.

Sie erlebten eine lebhafte von Prof. Dr.-Ing. Hartmut Wittenberg, Universität Lüneburg, moderierte Auseinandersetzung um das Für und Wider der umstrittenen Autobahn. Einleitend hatten Markus Kristen, Umweltverein Gellersen eV, und Peter Weerda, Aktion Lebensberg eV, ihre Einigkeit im Widerstand gegen die A 39 betont. Es gehe nicht um die Trasse im Osten oder Westen, sondern um die grundsätzliche Verhinderung einer unsinnigen, teuren und schädlichen Autobahn.

Klaus Neumann, Regierungsvertretung Lüneburg, erneuerte hingegen die These, dass der strukturschwache Raum zwischen Lüneburg und Wolfsburg durch die A39 „erschlossen“ werden müsse. Den aktuellen Planungsstand und das weitere Verfahren erläuterte Friedhelm Fischer, Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Im März 2006 werde mit der Vorstellung der Vorzugsvariante das Raumordnungsverfahren eröffnet, das nach seiner Einschätzung mit neun bis zwölf Monaten deutlich länger dauern werde, als die Mindestfrist von einem halben Jahr. Bis zum Baubeginn würden noch etwa fünf bis sechs Jahre ins Land gehen.

Als “Den Spatz in der Hand“ erkennt Otto Lukat, Bürgermeister der Stadt Uelzen, die A39. Wenn der Ausbau der B4 nicht voran komme, müsse eben die A39 her. Wichtig sei die Verbesserung der Standortgunst z.B. im Wettbewerb mit Lüneburg. Lukat hofft, durch noch günstigeres Bauland junge Hamburger Familien nach Uelzen zu locken, die sich bisher in der Umgebung von Lüneburg angesiedelt hätten. „Da bin ich im Interesse der Stadt Uelzen ganz egoistisch.“

Prof. Dr. Matthias Gather, der sich an der Fachhochschule Erfurt mit den regionalwirtschaftlichen Konsequenzen des Autobahnbaues, beschäftigt, widersprach den Hoffnungen Neumanns und auch Lukats. „Meine Studien zeigen, dass von einer Autobahn die stärkeren Wettbewerber profitieren. D.h., strukturstarke Regionen gewinnen, während strukturschwache Regionen weiter zurückfallen“. Das gelte auch für Unternehmen, die für den sie nun erfassenden überregionalen Wettbewerb nicht gerüstet seien. Entscheidend für eine positive wirtschaftliche Entwicklung sei die geografische Nähe zu Ballungszentren, nicht die Anbindung über eine Autobahn.

Prof. Dr. Peter Pez, Universität Lüneburg, erörterte die verkehrlichen Auswirkungen für die Region. „Die A39 dient der Entlastung der A7 und führt zusätzliche LKW-Verkehre in die Region.“ Gleichzeitig liege die A39 mit ihren weit auseinanderliegenden Auffahrten für den regionalen Verkehr zu weit abseits, um etwa für die B4 eine signifikante Entlastung zu bringen. Pez favorisiert einen Ausbau der B4, der zum einen die Fahrzeiten ähnlich der A39 reduziere, und zum anderen wesentlich flexibel anfahrbar sei. Warum Wirtschaft und Politik trotzdem am Autobahnbau festhielten, sei nur mit Dogmen, Glaubensgrundsätzen ähnlich denen der katholischen Kirche zu erklären.

Stefan Deerberg, Geschäftsführer der Deerberg Schuhversand GmbH in Velgen, betonte, das unternehmerischer Erfolg nicht von einer Autobahn abhängig sei, sondern auf innovativen Geschäftsideen beruhe sowie einer steten Optimierung der betrieblichen Strukturen. „Wir verschicken jedes Jahr 350 000 Pakete. Wir liegen nicht an der Autobahn. Trotzdem sind unsere Pakete schneller beim Kunden, als bei der Konkurrenz am Autobahnkreuz.“

Hartmut Schöberl vertrat den Wolfsburger Speditionsunternehmer und IHK-Präsidenten Bernd Hansmann. Er verwies auf den Zusammenhang von Wirtschaftswachstum und Verkehrsvolumen sowie die „patriotische Pflicht“ zum Wohle des Gemeinwohls notwendige Verkehrsinfrastrukturen zu ertragen. Gather dazu: „Die strukturschwachen Regionen haben zwar das Verkehrsvolumen auszuhalten, das Wirtschaftswachstum aber findet woanders statt.“

Annette Niemann, Sprecherin des Dachverbandes der Bürgerinitiativen gegen die A39, ermahnte die Politik, sich den Bedenken der Wissenschaft und der Wähler zu öffnen. „Im September 2006 ist Kommunalwahl.“

Sonntag, 12. Februar 2006

Autobahnbrücken-Sanierung statt A 39

Der Zustand vieler Brücken ist kritisch

Die Presseberichte, wonach die Sicherheit von einem Achtel aller Autobahnbrücken als „kritisch“ und von einem weiteren Drittel gerade noch als „ausreichend“ eingestuft wird, lassen den geplanten Bau der überflüssigen Autobahn A 39 als noch aberwitziger erscheinen. Zu diesem Urteil kommt der Dachverband der Bürgerinitiativen gegen die A 39, der mit Hinweis auf die schlimmen Unfälle mit Hallendächern eine unverzügliche Sanierung aller gefährlichen Autobahnbrücken fordert.
„Angesichts von Tausenden maroder Brücken und Autobahnkilometern müssen Prestigeprojekte einiger Politiker wie die A 39 als unfinanzierbar aus dem Bundesverkehrswegeplan gestrichen werden,“ so Pressesprecher Eckehard Niemann. Der Region zwischen Lüneburg und Wolfsburg sei ohnehin mit dem Ausbau von Bundesstraßen und dem Bau der wenigen noch fehlenden Ortsumgehungen viel mehr gedient. Dies sei, so Niemann, für einen Bruchteil der A39-Milliarde realisierbar – der Rest werde für die Sanierung der Autobahnbrücken dringend gebraucht.

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Dienstag, 7. Februar 2006

Chancen und Risiken der A 39

Podiumsdiskussion mit Wissenschaftlern und Politikern

Zu einer zentralen Podiumsdiskussion über die wirtschaftlichen, kulturellen, ökologischen und sozialen Konsequenzen der geplanten Autobahn A 39 für die Region und die Anlieger der Autobahn haben die Bürgerinitiativen gegen die A 39 alle Kommunalpolitiker und Abgeordneten zwischen Lüneburg und Wolfsburg eingeladen. Unmittelbar vor Eröffnung des Raumordnungsverfahren und dem Beginn des Kommunalwahlkampfs soll die Auseinandersetzung mit wissenschaftlichem Sachverstand und Positionierungen aus Wirtschaft und Politik transparenter gemacht werden.

Über das Thema „Chancen und Risiken der A39“ diskutieren am Mittwoch, dem 15. Februar 2006, um 19:30 Uhr in der Universität Lüneburg (Hörsaal 4):
    Friedhelm Fischer, Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
    Otto Lukat, Oberbürgermeister der Stadt Uelzen
    Harald Ottmar, Regierungsvertretung Lüneburg
    Stefan Deerberg, Geschäftsführer der Deerberg Schuhversand GmbH, Velgen
    Prof. Dr. Matthias Gather, Fachhochschule Erfurt
    Prof. Dr. Peter Pez, Universität Lüneburg
    Ulrich Mädge, Oberbürgermeister der Stadt Lüneburg (angefragt)
    Hartmut Schöberl, ehemaliger Geschäftsführer der IHK Lüneburg-Wolfsburg.

Die Moderation hat Prof. Dr.-Ing. Hartmut Wittenberg von der Universität Lüneburg/ FH Suderburg übernommen.

Eingeladen zu dieser zentralen Veranstaltung, die sicher auch eine weitere Anfahrt lohnt, sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zwischen Lüneburg und Wolfsburg.

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Freitag, 3. Februar 2006

660 Mio. € für Familienpolitik

Pressemitteilung der Bürgerinitiative Aljarn-Bohndorf-Eddelstorf gegen den Bau der A 39


Annette Niemann übergibt Frau von der Leyen einen Gutschein über 660 Millionen EURO vom Bau der unsinnigen A39 für Ihre Familienpolitik.

Die Bürgerinitiative Aljarn-Bohndorf-Eddelstorf gegen den Bau der A 39 begrüßte die Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen in Bohndorf vor dem Grünkohlessen der CDU.

Frau von der Leyen bekam einen Gutschein über 660 Mio. € vom Bau der unsinnigen A39 für Ihre Familienpolitik, zusammen mit Informationsmaterial überreicht.

Sie wurde auf diesem Wege von der Bürgerinitiative auf diese Problematik in der Region aufmerksam gemacht.

Verantwortlich und Ansprechpartner als Sprecher der örtlichen Bürgerinitiative und als Dachverbandssprecherin der Bürgerinitiativen gegen die A39:

Annette Niemann
Dorfplatz 4 – Aljarn

29575 Altenmedingen