Sonntag, 28. Mai 2006

Falschinformation zu Bevenser A 39-Abfahrt?

Als „neuen Gipfelpunkt der perspektivlosen Schieberei von A39-Varianten“ bezeichnet der Dachverband der Bürgerinitiativen den bisher nichtöffentlichen Versuch Bevenser Politiker, die geplante A39-Abfahrt Altenmedingen nach Norden (Edendorf?) zu verschieben. Aus einem Verwaltungsvermerk, der den Bürgerinitiativen zugespielt wurde, geht demnach weiter hervor, dass die Bevenser Politiker den Verkehr von der A 39 insgesamt über die Abfahrt Römstedt und dann über eine neue Straße über Gollern und Röbbel nach Bevensen hinein führen wollen, nur etwas weiter vom Kurgebiet entfernt.

“Bevensens Samtbürgermeister Markuszewski hat laut diesem internen Vermerk bereits am 2. Mai mit Bienenbüttels Bürgermeister Holzenkämpfer diesen Plan beraten“, so Dachverbands-Sprecher Eckehard Niemann, „am 8. Mai bei einer Informationsveranstaltung von einigen Bevenser Bürgern auf ein entsprechendes Gerücht angesprochen, hat Markuszewski dennoch behauptet, dazu gebe es noch keine Positionierung.“

Inwieweit sich auch Bienenbüttels Kommunalpolitiker in diesem Zusammenhang bereits nichtöffentlich festgelegt haben, ist dem Dachverband nicht bekannt. Die Belastungen für Orte wie Römstedt, Gollern, Hesebeck/Röbbel, Himbergen, Altenmedingen, Bienenbüttel, Edendorf, Wichmannsburg und auch Bad Bevensen durch den massiven Zufahrtsverkehr wären jedenfalls katastrophal, zumal es für bestehende Straßen keinerlei Anspruch auf Lärmschutz gebe.

Niemann forderte die Kommunalpolitiker auf, ihre „perspektivlose Sankt-Florians-Schieberei in Hinterzimmern“ endlich aufzugeben und zugunsten ihrer Kommunen den Bau der unsinnigen A 39 abzulehnen. Die Bürger hätten bei der öffentlichen Ratssitzung in Bad Bevensen am 1.6., bei der Bauausschuss-Sitzung in Bienenbüttel am 15.6., durch Einwendungen bis zum 30.6. (direkt an die Regierungsvertretung Lüneburg) und bei den Kommunalwahlen im September Gelegenheit, ihre Vorstellungen deutlich zu machen.

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Donnerstag, 25. Mai 2006

A 39-Einwände bis Ende Juni

Nicht nur Gemeinden und Träger öffentlicher Belange, sondern auch alle Bürgerinnen und Bürger können ihre Einwendungen noch bis zum 30.6.2006 direkt an die Regierungsvertretung, Auf der Hude 2 in 21335 Lüneburg schicken. Dieses Ergebnis eines Dialogs mit der Regierungsvertretung veröffentlicht der Dachverband der Bürgerinitiativen, nachdem in etlichen Gemeinden die Abgabefrist für Stellungnahmen abgelaufen ist. „Mittlerweile gibt es nach unserem Überblick mehrere tausend Einwendungen gegen die A 39,“ so Eckehard Niemann als Pressesprecher der 33 Bürgerinitiativen.
„im Gegensatz zu der Hin- und Herschieberei von möglichen Trassen durch etliche Kommunalpolitiker haben sich sehr viele Bürger auf die Verhinderung dieser unsinnigen und teuren Autobahn konzentriert.“ Sehr häufig seien folgende Argumente: das schlechte Nutzen-Kosten-Verhältnis der A 39, die fehlende Untersuchung eines alternativen Ausbaus der B 4 als Bundesstraße, die Versiegelung und Zerschneidung von Landschaft und Natur, die Missachtung des Werts landwirtschaftlicher Flächen, die Lärmbelastung durch die Autobahn und durch Zusatzverkehre auf Zufahrtsstraßen, die Belastung von Kurorten und Tourismus und dörflichem Leben, der Wertverlust von Immobilien, die Bandenkriminalität an Auffahrten, die fehlende Finanzierbarkeit der A 39 und die jahrzehntelange Unsicherheit in der Region ohne eine wirkliche Regionalentwicklung.

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Mittwoch, 24. Mai 2006

Presseerklärung der Bürgerinitiative Lüne-Moorfeld

Die Bürgerinitiative Lüne–Moorfeld wendet sich gegen die A 39 als solche und insbesondere gegen einen durch die Stadt führenden Trassenverlauf. Obwohl die Gründung erst am 17.04.2006, also vor gut einem Monat, erfolgt ist, haben deren engagierte Mitglieder die Auswirkungen einer Autobahn vor allem im Lüneburger Stadtgebiet seitdem den angesprochenen BürgerInnen so plausibel dargelegt, dass sich viele dazu entschlossen haben, ihre persönlichen Bedenken bis zu der gesetzten Frist vom 23.05.2006 in Form einer so genannten Eingabe bei der Stadt Lüneburg kund zu tun.

Ungefähr 1.250 Einwendungen sind nach Auskunft des zuständigen Fachbereichs bei der Stadt Lüneburg eingegangen. Dies ist verglichen mit den Zahlen z. B. im Uelzner Raum (ca. 11 Einwendungen) eine unvorstellbar hohe Zahl. Ungefähr 90% lassen sich auf die aktive Arbeit der Bürgerinitiative zurückführen. Dabei hat es sich ausgezahlt, dass man in dieser Phase das Augenmerk auf die sachliche Arbeit, d. h. z. B. dem Durchforsten der Planungsunterlagen nach Sachmängeln, gerichtet hat. Dies hat dazu geführt, dass nicht nur die von den jeweiligen Varianten betroffenen EinwohnerInnen, sondern sogar AnwohnerInnen aus dem benachbarten Ausland ihren Protest schriftlich niedergelegt haben. Als größte Sorge hat sich dabei heraus kristallisiert, dass die bestehenden Strukturen vor allem Lüne–Moorfelds so weit zerschnitten werden, dass diese Stadtteile ihren Charakter völlig verändern, eine Besorgnis übrigens, auf welche die planende Behörde bei einer Bürgerversammlung am 09.05.2006 nichts entgegnen konnte oder wollte. Hiervon betroffen sind vor allem die älteren EinwohnerInnen, die sich direkt nach dem Krieg hier eine neue Existenz und damit auch diese Stadtteile aufgebaut haben.
Feinstaub, Abgase, Lärm, der Wertverlust der hiesigen Immobilien sowie der Kosten-Nutzen-Faktor der A 39 haben ebenfalls große Sorgen bereitet, wie auch das Unverständnis groß gewesen ist, dass das mittelalterliche Lüneburg mit dem Kloster Lüne als Wahrzeichen durch eine Autobahn verziert werden soll. Geradezu bestürzt hat es viele, dass die Planer nicht mit der gebührenden Sorgfalt vorgegangen zu sein scheinen und unter anderem die besondere Situation der Grundschule bzw. des Kindergartens Lüne und damit unsere unter einem besonderen Schutz stehenden Kinder nicht gewürdigt worden sind.

Etwas Positives hat die Vorstellung der Trassen allerdings bewirkt. Die in Lüne und Moorfeld wohnenden Menschen sind durch ihr gemeinsames Interesse, die A 39 als solche und insbesondere auf dem Lüneburger Stadtgebiet zu verhindern, noch enger zusammengewachsen. Damit diese Atmosphäre auch über eventuelle Autobahnen hinaus erhalten bleibt, wird die Bürgerinitiative ihre Bemühungen auch nach dem Ende der Eingabefrist nicht einstellen, sondern sich im Folgenden darum bemühen, im Sinne aller Betroffenen den größtmöglichen politischen Druck zu entfalten. Liebe PolitikerInnen und PlanerInnen, Sie müssen weiter mit uns rechnen, und das ist auch gut so!

Stefan Becker
BI Lüene-Moorfeld

Mittwoch, 17. Mai 2006

Sternfahrt zum Frühlingsfest gegen A 39

Die 33 Bürgerinitiativen gegen die A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg laden für den 21. Mai alle Erwachsenen und Kinder ein zu einer Fahrrad-Sternfahrt nach Bad Bodenteich, unter dem Motto „Gemeinsam für die Region, gemeinsam für die Natur, gemeinsam für die Zukunft“.
Die Radler aus dem Norden treffen sich um 13 Uhr am Soltendiecker Bahnhofsplatz und die aus dem Süden ebenfalls um 13 Uhr auf dem Langenbrügger Dorfplatz. Nach dem Zusammentreffen beider Gruppen in Schafwedel geht es dann gemeinsam auf den Marktplatz an der Bodenteicher Burg. Dort an der „symbolischen Trassen-Mitte“ wird ab 14 Uhr ein Frühlingsfest gefeiert – mit dem Liedermacher Dieter Wenzel, Mitmachaktionen, alten Kinderspielen, Gesprächen und Kulinarischem.

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Donnerstag, 11. Mai 2006

Lärmschutz an A 39 fraglich

Obwohl sich in vielen Orten an den Auffahrten der A 39 die Verkehrszahlen verdoppeln werden, besteht für die Anlieger keinerlei Aussicht auf Lärmschutz-Maßnahmen. Auf diese Rechtslage hat der Dachverband der 33 Bürgerinitiativen gegen die A 39 dringlich hingewiesen, nachdem eine Vertreterin der Landesbehörde für Straßenbau bei einer Informationsveranstaltung in Wittingen eine entgegenlautende Auskunft gegeben hatte. „Laut Auskunft der Landesbehörde in Hannover und des Bundesverkehrsministeriums müssen diese massiven A39-Zusatzverkehre auf bestehenden Straßen von den Anwohnern hingenommen werden“, so Dachverbands-Sprecher Eckehard Niemann, „selbst wenn sie wie in Bad Bevensen mitten durch das bisher verkehrsberuhigte Kurgebiet laufen.“ Die flächige Verlärmung der Erholungsregion rund um den Kurort hätten die Planer nicht einmal einer Untersuchung für wert befunden.

Niemann wies darauf hin, dass auch direkt an der A 39 die Lärmbelastung lediglich durch ein schematisches Rechenmodell ermittelt wird, das nur Jahresmittelwerte zugrunde legt. Messergebnisse mit höheren Belastungen würden prinzipiell nicht akzeptiert werden. Bestehe an der A 39 eine bisher (noch erträgliche) Lärm-Vorbelastung durch andere Straßen oder Gewerbegebiete und führe dann der zusätzliche A39-Lärm zu einer starken Überschreitung der eigentlich vorgeschriebenen Lärm-Grenzwerte, gebe es auch dann keinerlei Lärmschutz-Anspruch: „Es zählt also nicht, ob nach dem A39-Bau der Lärm an der Trasse unerträglich ist, sondern nur die Frage, ob die A 39 dem vorherigen Grundlärm mehr als die zulässigen 49 Dezibel nachts und 59 Dezibel tagsüber hinzugefügt hat.“ Selbst lärmverstärkende Schall-Reflektionen an Brücken oder Ausfahrten würden oft nicht berücksichtigt. Die Autobahnplaner, so Niemann, wollten offenbar das ohnehin schon schlechte Nutzen-Kosten-Verhältnis der A 39 nicht noch durch weitere Lärmschutzkosten weiter absenken.

Niemann rief die Bürger dazu auf, in ihren Einwendungen gegen die A 39 für jeden Trassenabschnitt exakte Lärm-Untersuchungen zu fordern und sich zur Verhinderung der A 39 und wegen der absehbaren Rechtsstreitigkeiten unter 05807-1399 über den Schutz- und Klagefond gegen die A 39 zu informieren.

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel

Montag, 1. Mai 2006

A22-Lobby setzt sich gegen A39-Lobby durch

Niedersachsens Wirtschaftsminister Walter Hirche hat bei einer Versammlung in Jade (Wesermarsch) betont, die Küstenautobahn A 22 von Glückstadt/Elbe bis nach Westerstede/Oldenburg müsse als „absolutes Muss“ sofort in das Prioritätenprogramm des Bundes aufgenommen werden.
Laut Nordwest-Zeitung geht Hirche nicht davon aus, dass der Autobahnbau aus Mitteln des Bundes finanziert wird, sondern durch ein Finanzierungsmodell der Privatwirtschaft. Als wichtige Voraussetzung für die Verwirklichung nannte er die Akzeptanz durch die Bevölkerung. Die 33 Bürgerinitiativen gegen A 39 werten diese Äußerungen als weiteren Abgesang auf die A 39 von Lüneburg nach Wolfsburg. „Die Lobbygruppe für die A 22 hat sich ganz offensichtlich bei der Landesregierung gegen die hiesigen Lobbyisten für die A 39 durchgesetzt“, so Dachverbandssprecherin Annette Niemann, „kein Wunder bei dem kläglichen Nutzen-Kosten-Verhältnis der A 39, dem breiten Widerstand dagegen und der Tatsache, dass diese Autobahn vor allem wegen einiger Landtagswahlkämpfe nach vorn geschoben wurde.“ Deshalb werde sich auch kein privater Investor dafür finden. Bereits im Dezember 2004 habe Staatssekretär Werren in Uelzen geäußert, er erwarte die A 39 frühestens in 20 Jahren. Da die A 39 nunmehr auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben werde, so Niemann, müsse man jetzt die gleichberechtigte Untersuchung und Planung des ohnehin viel sinnvolleren Ausbaus der B4 und anderer Bundesstraßen und die notwendigen Ortsumgehungen forcieren –„damit unsere Region am Ende nicht mit leeren Händen da steht“.

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel