Donnerstag, 11. Mai 2006

Lärmschutz an A 39 fraglich

Obwohl sich in vielen Orten an den Auffahrten der A 39 die Verkehrszahlen verdoppeln werden, besteht für die Anlieger keinerlei Aussicht auf Lärmschutz-Maßnahmen. Auf diese Rechtslage hat der Dachverband der 33 Bürgerinitiativen gegen die A 39 dringlich hingewiesen, nachdem eine Vertreterin der Landesbehörde für Straßenbau bei einer Informationsveranstaltung in Wittingen eine entgegenlautende Auskunft gegeben hatte. „Laut Auskunft der Landesbehörde in Hannover und des Bundesverkehrsministeriums müssen diese massiven A39-Zusatzverkehre auf bestehenden Straßen von den Anwohnern hingenommen werden“, so Dachverbands-Sprecher Eckehard Niemann, „selbst wenn sie wie in Bad Bevensen mitten durch das bisher verkehrsberuhigte Kurgebiet laufen.“ Die flächige Verlärmung der Erholungsregion rund um den Kurort hätten die Planer nicht einmal einer Untersuchung für wert befunden.

Niemann wies darauf hin, dass auch direkt an der A 39 die Lärmbelastung lediglich durch ein schematisches Rechenmodell ermittelt wird, das nur Jahresmittelwerte zugrunde legt. Messergebnisse mit höheren Belastungen würden prinzipiell nicht akzeptiert werden. Bestehe an der A 39 eine bisher (noch erträgliche) Lärm-Vorbelastung durch andere Straßen oder Gewerbegebiete und führe dann der zusätzliche A39-Lärm zu einer starken Überschreitung der eigentlich vorgeschriebenen Lärm-Grenzwerte, gebe es auch dann keinerlei Lärmschutz-Anspruch: „Es zählt also nicht, ob nach dem A39-Bau der Lärm an der Trasse unerträglich ist, sondern nur die Frage, ob die A 39 dem vorherigen Grundlärm mehr als die zulässigen 49 Dezibel nachts und 59 Dezibel tagsüber hinzugefügt hat.“ Selbst lärmverstärkende Schall-Reflektionen an Brücken oder Ausfahrten würden oft nicht berücksichtigt. Die Autobahnplaner, so Niemann, wollten offenbar das ohnehin schon schlechte Nutzen-Kosten-Verhältnis der A 39 nicht noch durch weitere Lärmschutzkosten weiter absenken.

Niemann rief die Bürger dazu auf, in ihren Einwendungen gegen die A 39 für jeden Trassenabschnitt exakte Lärm-Untersuchungen zu fordern und sich zur Verhinderung der A 39 und wegen der absehbaren Rechtsstreitigkeiten unter 05807-1399 über den Schutz- und Klagefond gegen die A 39 zu informieren.

Verantwortlich und Ansprechpartner als
Pressesprecher des Dachverbands der Bürgerinitiativen gegen die A 39:
Eckehard Niemann
Varendorfer Str. 24
29553 Bienenbüttel