Donnerstag, 4. März 2010

B 71 als Alternative

Der Ausbau der Bundesstraße 71 rückt in der Planung für die Autobahn 39 jetzt noch einmal in den Fokus. Denn das Bundesverkehrsministerium hat die Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt aufgefordert, den Streckenabschnitt zwischen Uelzen und Salzwedel als Alternative zur bislang geplanten Bundesstraße 190n zwischen dem Raum Bodenteich und Salzwedel zu prüfen. Die Bundesstraße soll die geplanten Autobahnen 39 und 14 miteinander verbinden.

Das Verkehrsressort folgt damit den Bedenken aus dem Berliner Umweltministerium gegen die B190n. Bis Juni sollen die Ergebnisse der umweltfachlichen Abwägung beider Streckenabschnitte vorliegen. Am zeitlichen Fahrplan für das Projekt ändere diese zusätzliche Prüfung nichts, heißt es aus dem niedersächsischen Verkehrsministerium. Es handele sich um eine umweltfachliche Abwägung, ob der Ausbau der Bundesstraße 71 nicht die geeignetere Alternative zu den bisherigen Planungen der B190n sei, erklärte Ministeriumssprecher Carsten Budde gestern auf AZ-Nachfrage. Dabei gehe es um eine ergebnisoffene Untersuchung, die die Kosten ebenso wie Umweltbelange berücksichtigen soll. Der vorgesehene Abschnitt der B190n zwischen Bad Bodenteich und Salzwedel durchschneidet besonders sensible Bereiche des Biotopverbundes "Grünes Band" entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
Aus dem Altmarkkreis Salzwedel gibt es daher massive Bestrebungen, anstelle einer 30 Kilometer langen neuen Trassierung südlich der Hansestadt einer Nordvariante den Vorzug zu geben. "Wir sollten es als Chance begreifen, dass jetzt der Ausbau der B71 mit Ortsumgehungen kommen könnte", kommentierte Werner von Knesebeck, Sprecher der Bürgerinitiative Westliche Altmark, die für diese Variante 4000 Unterschriften gesammelt hatte, die neue Forderung aus Berlin.
Am 16. Februar hat es bereits ein erstes Abstimmungsgespräch zwischen den Ministerien beider Bundesländer gegeben. Uelzens Kreisverwaltung ist allerdings von den neuen Entwicklungen noch nicht unterrichtet worden. Landrat Theodor Elster sagte der AZ, dass der Landkreis auch mit dem Ausbau der B71 leben könne. Eine B190n bis Breitenhees ermögliche indes einen besseren Ost-West-Verkehr. Quelle: Allgemeine Zeitung