Dienstag, 29. Juni 2010

Grüne klammern A 39 aus

Es ist ein Schlag ins Gesicht der grünen Wähler in Stadt und Landkreis Lüneburg, und es ist feige. Leserbrief zum Artikel "Grüne Energie für den Kreis" in der LZ vom 23. Juni.

Die grüne Verhandlungsgruppe für die anstehenden Koalitionsverhandlungen mit der SPD im Landkreis klammert in den Gesprächen das Thema A39 aus. Heißt es doch im Diskussionspapier der Grünen unter „Allgemeines“ 6.3, dass die Verhandlungspartner zur A 39 unterschiedlich abstimmen dürfen. Martin Köne sieht ein überschaubares Konfliktpotenzial für die Verhandlungen, ich sehe ein Heraufziehendes enormes Konfliktpotenzial mit dem grünen Wähler, welches sich bereits auf den nächsten Veranstaltungen der Grünen zeigen dürfte. Über lange Jahre erzielten die Grünen durch die Besetzung des Themas A 39 weit überdurchschnittliche Wahlergebnisse in Stadt und Landkreis, und jetzt, wo es darauf ankommt, kneifen sie vor Landrat Manfred Nahrstedt und Oberbürgermeister Ulrich Mädge.
Oder will man mit Macht an die Macht und dies nicht gefährden? Wurde die grüne Basis in die Diskussion mit einbezogen, oder hat man dies im Kleinen ausgekungelt? Die klare Forderung an die SPD muss heißen: „Keine Zustimmung der SPD mehr zur A39, sonst kann es keine Koalition geben.“ Jede andere Forderung wird der grüne Wähler bereits bei den im nächsten Jahr anstehenden Kommunalwahlen quittieren. Wozu das führen kann, sehen wir im Moment an der Entwicklung der FDP. Quelle: Leserbrief von Peter Weerda

Samstag, 26. Juni 2010

A 39-Gegner kritisieren Grüne

Ausgerechnet die Grünen sind jetzt ins Visier des Dachverbandes der Bürgerinitiativen gegen die geplante Autobahn 39 geraten. Autobahn und Elbbrücke bleiben bei Koalitionsgesprächen mit SPD außen vor.

Hintergrund sind die am Dienstag beginnenden Koalitionsgespräche mit der SPD im Lüneburger Kreistag. „Die Grünen sind offenbar bereit, riesige Zugeständnisse zu machen, nur um an die Macht zu kommen“, urteilt die Sprecherin der Autobahngegner, Annette Niemann, mit Blick auf die Positionen, mit denen die Partei in die Verhandlungen geht. Die Grünen reagierten mit Unverständnis, wiesen die Kritik als ungerechtfertigt zurück. Hintergrund des Streits ist, dass die möglichen Partner bei den Themen A 39 und auch Bau der Elbbrücke Neu Darchau nicht geschlossen abstimmen wollen. Zu weit liegen die Ansichten von Grünen und Sozialdemokraten auseinander. Für die Autobahngegner sei es „in keiner Weise akzeptabel, dass Bereiche, in denen man bislang Seite an Seite gekämpft hat, der puren Machtlust geopfert werden“, heißt es in einer Pressemitteilung der Autobahngegner.
Niemann sagt: „Mir stehen die Haare zu Berge, wenn ich daran denke, dass die Grünen dazu bereit sind, diese Kröten zu schlucken.“ Doch die gescholtenen Grünen sind sich keiner Schuld bewusst. „Der Dachverband bellt den falschen Baum an“, sagt die Kreis- und Landtagsabgeordnete Miriam Staudte, „an unserer Position gegen die A 39 hat sich nichts geändert.“ Die Kritik wäre gerechtfertigt, wenn „wir die Positionen der SPD übernommen hätten“. In den bisherigen Arbeitspapieren sei jedoch ausdrücklich festgehalten, dass Grüne und SPD nicht von ihren bisherigen Positionen zur A 39 abweichen wollen. „In der Logik des Dachverbandes müssten nun auch die Autobahnbefürworter der SPD vorwerfen, Kröten zu schlucken.“Zudem forderte Staudte die Bürgerinitiativen auf, nicht denjenigen in die Hände zu spielen, die Rot-Grün im Kreis ausbremsen wollten. „Wenn wir die A 39 verhindern wollen, sollte sich die Seite der Autobahn-Gegner nicht auseinanderbringen lassen“,sagte die Abgeordnete weiter. Quelle: Lüneburger Landeszeitung

Donnerstag, 24. Juni 2010

Grüne Energie für den Kreis

Öko-Partei schnürt Paket für Verhandlungen mit den Sozialdemokraten. Nach der SPD haben nun auch die Grünen ihr Verhandlungspaket für die Koalitionsgespräche im Kreistag geschnürt.

Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des Kreisverbandes am Montagabend sprach sich die große Mehrheit der 30 anwesenden Grünen für die Aufnahme der Verhandlungen aus. „Auch wenn im Vorfeld kontrovers darüber diskutiert worden ist, ob das ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl überhaupt Sinn macht“, sagte der Sprecher des Kreisvorstandes, Andreas Meihsies. Doch letztlich war nicht nur der Fraktionschef der Grünen im Kreistag, Martin Köne, überzeugt, dass die Partei noch vor dem Urnengang im September 2011 einige Akzente setzen kann. „Bereits in diesem Jahr wollen wir den Beschluss fassen, dass der Landkreis mittelfristig energieautark wird“, erklärte Köne.
Erneuerbare Energien sollen künftig den kompletten Bedarf im Landkreis Lüneburg decken. Gleichzeitig wollen die Grünen die Klimaleitstelle in der Kreisverwaltung finanziell und personell stärken. In die Verhandlungen mit den Sozialdemokraten schickt die Partei neben Köne und Meihsies auch Miriam Staudte, Bernhard Stilke und Sabine Brunke-Reubold aus der Kreistagsfraktion sowie Petra Kruse-Runge vom Kreisvorstand. Auf Seiten der SPD werden Unterbezirksvorsitzende Andrea Schröder-Ehlers, Fraktionschef Franz-Josef Kamp, die Abgeordneten Heiko Dörbaum und Dr. Hinrich Bonin sowie Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge die Verhandlungen führen. Dabei suchen die Sozialdemokraten nach eigenem Bekunden einen langfristigen Partner. Und den wünschen sich laut Köne auch die Grünen: „Denn wir haben viele Ziele, die sich so schnell nicht umsetzen lassen.“ Gleichwohl will Meihsies die Zeit bis zur Kommunalwahl 2011 als Testlauf verstanden wissen, „um zu sehen, ob sich die Zusammenarbeit bewährt“.
Das Konfliktpotenzial ist allerdings überschaubar. Zumal die Verhandlungspartner in vielen Fragen der Verkehrspolitik sicherlich getrennte Wege gehen werden. Denn die von den Sozialdemokraten mitgetragenen Projekte Autobahn 39 und Elbbrücke Neu Darchau lehnen die Grünen ab. Auch das Vorhaben Reiterzentrum Luhmühlen birgt für Köne keinen Sprengstoff: „Ich bin Realist. Das Projekt ist beschlossen, und die Bagger rollen. Das können wir nicht ändern.“ Klare Akzente setzen wollen Köne, Meihsies und ihre Mitstreiter dagegen in der Landwirtschaft. Dem Einsatz von Gentechnik wollen sie ebenso einen Riegel vorschieben wie der Massentierhaltung. Weitere Themen sind für die Grünen der demografische Wandel mit den Schwerpunkten Altenpflege und Kampf gegen Altersarmut sowie die Einrichtung einer zweiten Gesamtschule im Kreis. Auf Embsen als Standort, wie die SPD, habe man sich zwar noch nicht festgelegt, sagt Köne, „aber er bietet sich an“.
Für Meihsies hat die Mitgliederversammlung vor allem eins gezeigt: „Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen und schlagen uns nicht in die Büsche wie die CDU, wenn es stürmisch wird.“ Wie weit die Gemeinsamkeiten zwischen SPD und Grünen tatsächlich reichen, wird sich bereits am kommenden Dienstag, 29. Juni, zeigen. Dann sitzen
die Delegationen beider Parteien ab 14.30 Uhr im Kreishaus zusammen und verhandeln – über die Zukunft. Quelle: Lüneburger Landeszeitung

Linienbestimmung für A 20

Am kommenden Freitag überreicht Enak Ferlemann (CDU) dem niedersächsischen Wirtschafts- und Verkehrsnminister Jörg Bode in Stade die Linienbestimmung der geplanten A 20.

Das teilte der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium am Freitag in Rodenkirchen mit. Damit hat die Küstenautobahn einen weiteren Schritt voran gemacht. Enak Ferlemann war Gast der Kreismitgliederversammlung der Wesermarsch-CDU und informierte die Delegierten über die Verkehrswegesituation in der Region – gerade vor dem Hintergrund des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven.
Die Linienbestimmung ist ein Verfahrensschritt, dem die Trassenfestlegung und anschließend das Planfeststellungsverfahren folgen. „Mit dem tollen Einsatz der Region“, so Enak Ferlemann, habe man fünf Jahre Planungszeit eingespart. Der Staatssekretär geht davon aus, dass einige Abschnitte der A 20 im Jahr 2013 Baureife erlangen.
Auf der anderen Seite hinke die Verkehrsplanung den Realitäten hinterher. Der 2004 aufgestellte Bundesverkehrswegeplan, der eine Prognose bis 2015 enthält, habe den Wirtschaftsboom der Jahre 2006 und 2007 überhaupt nicht auf der Rechnung gehabt.
Einhergehend mit dieser Entwicklung hätten sich zum Teil zweistellige Zuwachsraten beim weltweiten Containerverkehr, dem Transportmittel Nummer 1, ergeben. Auch die Warenströme auf den Fernstraßen innerhalb von Europa, zum Beispiel bei der Industrie der Autozulieferer, „sind enorm gestiegen“. Diese Aussage, so Enak Ferlemann, treffe auch für den Schienverkehr zu.
Die Bundesregierung habe schnell reagiert und neue Untersuchungen gestartet. Der Masterplan Güterverkehr werde im Herbst vorliegen. Außerdem werde der Bundesverkehrswegeplan mit einer Prognose bis zum Jahr 2025 komplett überarbeitet. „Die alten Pläne waren viel Lyrik“, verpasste der CDU-Staatssekretär der ehemaligen SPD/Grüne-Bundesregierung einen Seitenhieb. Der neue Plan werde 2015 fertig sein.
Oberste Priorität sei es, die Hinterlandanbindung der Häfen wettbewerbsfähig zu machen – und zwar Straße, Schiene und Binnenschiff. Mit anderen Worten: „Der Norden ist jetzt dran“, kündigte Enak Ferlemann Investitionsschwerpunkte gerade auch in der Region an.
Das gelte nicht nur für die A 20, sondern „für viele Baustellen“ – auch die Bahnstrecke zwischen Wilhelmshaven und Oldenburg sowie für die Bundesstraßen 211 und 212, wobei der Staatssekretär insbesondere für die B 212 im Süden des Landkreises eine bessere Zusammenarbeit mit dem Land Bremen einfordert.
Die geplante Unterweservertiefung sei insbesondere für die Häfen Nordenham und Brake, aber auch für Bremen wichtig. Enak Ferlemann rechnet noch in diesem Jahr mit einem Planfeststellungsbeschluss. Quelle: Kreiszeitung Wesermarsch

Kröten für die Grünen

Den A 39-Gegnern sind Informationen aus dem Positionspapier zum Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grünen für den Landkreis Lüneburg zugespielt worden.

Informanten berichteten gegenüber dem Dachverband der Bürgerinitiativen gegen die Autobahn A 39, dass das für den Kreis Lüneburg so wichtige Thema „Verkehr“ in dem Papier nur ganz am Rande und unter der Überschrift „Allgemeines“ erwähnt werde. Wichtige Punkte wie die Zukunft des Metronoms und die von den Grünen erwünschte Ertüchtigung der Wendlandbahn würden in dem von beiden Parteien verhandelten Papier schlicht fehlen. Für die geplante Autobahn 39, aber auch für die umstrittene Elbbrücke bei Neu Darchau, sei zudem zwischen SPD und Grünen vereinbart worden, dass die Partner unterschiedlich abstimmen können, falls keine gemeinsame Position gefunden werden kann.
„Das ist windelweich formuliert und lässt erahnen, dass die Grünen bereit sind, riesige Zugeständnisse zu machen, nur um an die Macht zu kommen“, wertet die Sprecherin der Autobahngegner, Annette Niemann, die Informationen. „Im Klartext heißt das, dass die SPD in den entscheidenden Fragen kurzfristige Bündnisse mit der CDU eingehen und Positionen in Fragen der A 39 gegen den eigenen Koalitionspartner durchsetzen kann.“ Es sei für die Autobahngegner in keiner Weise akzeptabel, so Niemann, dass Bereiche, in denen man bisher Seite an Seite gekämpft habe, nun plötzlich der puren Machtlust geopfert würden. „Mir stehen die Haare zu Berge, wenn ich daran denke, dass die Grünen dazu bereit sind, diese Kröten zu schlucken.“ Frau Niemann forderte die Grünen im Kreis Lüneburg auf, das unter Verschluss gehaltene Papier öffentlich zu machen und insbesondere die Positionen zum Thema „Verkehr“ bis zum Abschluss des Koalitionsvertrags nach den Sommerferien den Wünschen der Grünen-Wähler anzupassen. Quelle: Dachverband KEINE! A39

Mittwoch, 23. Juni 2010

De Autobohn 39

De Lüüd striet sik wegen de „A 39.“ As na dan eersten Weltkrieg de Bahnstreck von Uelzen na Dannenbarg boot wor´n is, wär dat genau so.

De Lüüd striet sik wegen de „A 39.“ Dejenigen, de Arbeit in Hamborg hebbt, willt se hebben und vör de Wirtschaft sall dat een Vördeel sien. Aber direkt vör de Huusdöör, dat will keener. Möglichst wiet wech, dormit man nix hört und süht. Naturschützer sind gegen de A 39. De Landschaft mutt erholen blieben. Ähnlich hett dat bi´n Bau von Elbeseitenkanal west, hüt snakt door keener mehr öber. As na dan eersten Weltkrieg de Bahnstreck von Uelzen na Dannenbarg boot wor´n is, wär dat genau so.
Nich alle wär´n doormit domals inverstahn. Vör allen de Buur´n nich, de an de Streck wohnen dä´n. Dat Land wör jüm wechnommen und se mössen Ümweech maken. Angst aber harn se ook, wenn de olle Lokomotiwe door angebraust kööm, Damp afflaten dä, de Keuh dat birsen krägen, oder de Peer dörchbrennen dä´n.
Eenes Daags, wie Meyersbuur na sien Hoffweid kiekt, sind door twee Landvermeter mit Stangen und Latten doorbi, üm de Streck uttometen. He kröhlt jüm an: „Makt dat jü von de Weid rünnnerkamt, hier hefft jü nix to sööken, dat is mien Grund und Boden!“
De Geometer verkloort em, dat he de Isenbahntrasse utmeeten mutt und zeigt em een Schrieben. „Hier,“ seggt he, „steiht klipp und kloor up, dat ick berechtigt bin, dat to maken und keener dörf mick hier wechjagen.“ Meyerssbuur grummelt wat vör sick hen und seggt: „Ick heff keen Brill hier.“
To Huus ankommen, woll he eerst mal Meß utschmieten. Doorto löt he ümmer de Keuh und de Starken up´n Hoff Ioopen. Een von de jungen Keuh war an bullen und kräg dat Ioopen. Schwupp öwer de Poort und denn rin in de Weid, wo de beiden Geometers an´ utmeeten wär´n. Neeschierig wie de Keuh nu mal sind, rönn he upp de Landvermeter to. Wenn sün´ Kooh an birsen is, is se nich mehr to hol´n. De beiden kriegt dat to sehn, lat ehre Papiere fall´n und nix wie rupp up dan nächsten Appelboom. Wie se baben sind kröhlt se ut Leibeskräften: „Hilfe, Hilfe!“
Meyersbuur loppt upp de Weid, sütt wie de beiden in Appelboom sitt´ und de Koh just doorbi is de Papiere mit de Tung to sortier´n. „Nehmen Sie sofort den Bullen da weg“, roppt de Beamte. „Zeig em doch dien Schrieben“, seggt Meyersbuur, „door steiht doch up, dat dick hier keener wechjagen dörf. Wat makst du eegentlich in mien Appelbohm? Wullt du Appel klaun?“
Uppgereegt seggt de Geometer: „Das kommt sie teuer zu stehen, einfach weil sie sich geörget haben, ihren Bullen Ioszulassen!“ „Wieso Bull,“ meen Meyersbuur, „ick denk, as Landvermeter mutt man good kieken können. Dütt hier is doch Buntjak, mien Kooh, de mick bi´n utmessen utneiht is, oder hefft jü all mal een Bull´n sehn, de een Jidder hett mit veer Titten?“
Meyersbuur nimmt sien Kooh an Kopp und seggt: „Kumm Buntjack, lat uns man schnell na´n Stall gahn, süß makt de beiden door baben noch de Böx vull und ick krieg ook noch ´ne Räcknung wegen Düngung der Weide von´ Staat.“ Hüt wasst Böhm up de Bahnstreck. Wat ut düsse, domals so wichtige Streck, woll ward? Quelle: Carl Friedrich Bautsch in der Allgemeinen Zeitung

De Kooh Buntjack und de A 39

Wenn hüt de Landvermeters komt, denn geit dat nich mehr üm die Isenbahn, woll awer üm de Autobahn. Und do is dat schad, dat wi nich mehr so veele Kööh hebt as fröher mal.

Min lewen Carl Friedrich Bautsch, watt du dor vertellt hest von de Kooh Buntjack, de dan Landvermeter upn Boom jogt het, dat het mik god gefalln und doröber hebbt sik woll alle Lesers högt. Wenn hüt de Landvermeters komt, denn geit dat nich mehr üm die Isenbahn, woll awer üm de Autobahn. Und do is dat schad, dat wi nich mehr so veele Kööh hebt as fröher mal. Da möt wi uns nu sölbens helpen.
Ik wet ja, dat Du ok keen fründ von düsse A 39 büst. Und wenn Du vertellst, dat de Buern fröher de Isenbahn gor nicht kennt hebt und dorvör bang wörn, denn is dat dütmal nich so: Wat so een Monster allns twei mokt an Landschaft und Heimat und Natur, dat weet man hüt genau – und dat de neien Autobahnen keene Arbeit mehr schafft, dat is ok klor.
Und de Lüd, de noch glöwt, dat se mit de A 39 fix na Hamborg föhren könnt, kannst seggen: Vielliecht komt jü denn tein Minuten fröher no Maschen – awer de A 1 kann denn düssen zusätzlichen Verkehr nich mehr upnähmen – so dat jü denn een halve Stunn und mehr in Stau stoht. Beter, noch mehr Pendlers wörn mit dan Metronom föhrn und mehr Sack un Pack köm up de Isenbahnwaggons – denn geev dat ok wedder mehr Platz up de Straaten.
Ne, all de Politikers, de för de A 39 schnackt, de weet sonst nich recht, wat se uns sonst vertelln könnt, wat för uns in uns Landkreis wichtig is. Und denn kümmt jüm so een Feigenblatt jüst topass. Mannich mol hev ik all dacht, dat dat gor nich so verkehrt wör, wenn een Koh wie Buntjack jüm all tosamen mol richtig up Trapp bringen kunn... Adschüß, din Eckehard Niemann Quelle: Leserbrief von Eckehard Niemann

Dienstag, 8. Juni 2010

Mobilität in der Region

Die Bürgerinitiative Zukunftsfähiges Deutschland in Uelzen und der Verkehrsclub Deutschland laden ein zu einer Podiumsdiskussion in der Stadthalle in Uelzen.

Im Rahmen der ökologischen Landpartie soll dort Mobilität in der Zukunft in unserer Region thematisiert werden. An der Podiumsdiskussion nimmt Gerd Würdemann, Mitautor des Buches „Postfossile Mobilität“, teil, ebenso Michael Frömming, Landesvorsitzender Niedersachsen des Verkehrsclub Deutschland (VCD). Jörg Hillmer, Landtagsabgeordneter des Kreises Uelzen in Niedersachsen, macht das Trio der Teilnehmer voll.
Moderiert wird die Veranstaltung von Prof. Dipl. Ing. Harald Burmeier von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Suderburg. Die Diskussion in der Stadthalle in Uelzen findet statt am Donnerstag, dem 17. Juni 2010. Beginn ist um 20.00 Uhr, der Eintritt ist frei. Bereits um 18.00 Uhr beginnt eine Informations- und Aktionsschau zum Thema Mobilität in unserer Region.
Quelle: Veranstalte

Montag, 7. Juni 2010

Entscheidung erst später

Die A 39-Gegner haben den Rücktritt ihres Pressesprechers Eckehard Niemann nach dessen Spray-Aktion in Uelzen kontrovers diskutiert. Eine Entscheidung über Niemanns weitere Mitarbeit steht aber noch aus.

Der Dachverband der Bürgerinitiativen gegen die A 39 hat bei seiner Sitzung am 4. Mai solidarisch über den Rücktritt Eckehard Niemanns als Pressesprecher und über den Platz seiner weiteren Mitarbeit zur Verhinderung der A 39 diskutiert. Man werde eine Entscheidung hierüber erst nach gründlicher Beratung in den Initiativen, souverän und ohne Rücksichtnahme auf Druck von außen fällen. Die Anwesenden betonten, dass jedes Mitglied der Bürgerinitiativen über den gemeinsamen A-39-Widerstand hinaus selbstverständlich auch andere politische Anliegen und Aktionen verfolgen dürfe, dass diese aber getrennt zu bewerten seien. Quelle: Dachverband KEINE! A39

Donnerstag, 3. Juni 2010

Größte Sünde?

Für viele Umweltschützer ist sie die größte anzunehmende Sünde im Norden, für die Wirtschaft der größte Hoffnungsträger: die Küstenautobahn A 20.

Die Industrie- und Handelskammern und andere Wirtschaftsverbände, aber auch das Bundesverkehrsministerium setzen große Hoffnungen in den Bau der Autobahn, die den Ost-West-Verkehr vereinfachen und die Verkehrsknotenpunkte Hamburg und Bremen entlasten soll. Unter dem Motto "Küstenroute - verbindet mehr" haben die Industrie- und Handelskammern von Bremerhaven, Stade, Flensburg und Kiel jetzt in Glückstadt eine Werbekampagne mit einem neuen Logo gestartet, um den Bau des Projektes zu forcieren.
Dass vom Bund, Kammern und Kommunen für ein Infrastrukturprojekt geworben werden muss, verdeutlicht, wie umstritten es ist. Bürgerinitiativen und Umweltschützer kritisieren das Projekt als überflüssig und als schädlich für Umwelt und Bürger. Die neue Autobahn wird von ihnen als ein Projekt bezeichnet, das nur den Interessen der Wirtschaft diene und die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene behindere. Sie argumentieren, dass ein Ausbau des Schienennetzes sinnvoller und dringender sei. Zum Vergleich: Derzeit werden weniger als 20 Prozent der Güter in Deutschland auf der Schiene transportiert, auf der Straße dagegen mehr als 70 Prozent aller Waren.
Der Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, kennt die Kritik. Dennoch meint er, dass es keine Alternative zu der Küstenautobahn gebe, trotz aller Einwände. Wer den Bedarf der Autobahn in Frage stelle, solle sich, so Ferlemann, einfach täglich den Verkehrsfunk anhören und in die kilometerlangen Staus einreihen. "Der Verkehr kollabiert bereits jetzt regelmäßig auf den deutschen Autobahnen, wir müssen die Infrastruktur in Norddeutschland ausbauen, um die Wirtschaft und unsere Häfen zu stärken und die Kommunen verkehrstechnisch zu entlasten", sagte Ferlemann bei seinem Besuch in Glückstadt.
Staatssekretär Enak Ferlemann hält die Küstenautobahn für alternativlos
Dass das Bundesministerium mit dem Forcieren der Küstenautobahnpläne einen gewissen Spagat eingehe und die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene, den es propagiert, ad absurdum führen könnte, glaubt Ferlemann nicht. "Langfristig werden wir gar nicht darum herum kommen und müssen alles ausbauen, Schienenverkehrswege, Wasserstraßen und die Autobahnen, denn das Straßennetz kann die Anforderungen der Zukunft nicht allein bewältigen", so der CDU-Politiker.
Große Sorgen bereite ihm der Ausbau der Schienennetze. Eine Y-Trasse werde benötigt, um die überlasteten Schienenverkehrsknotenpunkte in Hamburg, Bremen und Harburg zu lösen. Wie teuer der Ausbau hierfür wird, lasse sich derzeit nicht abschätzen. "Wir wissen nur, dass bereits die Pläne für eine Y-Trasse aus dem Jahr 1999 ein Investitionsvolumen von 1,9 Milliarden hatten. Seitdem hat sich vieles in der Kostenplanung nach oben verändert", so Ferlemann, der anregte, auch privaten Bahnbetriebe stärker in einen möglichen Ausbau des Schienennetzes einzubinden, um Kräfte zu bündeln.
1,3 Milliarden Euro soll die A 20-Trasse auf niedersächsischer Seite kosten, weitere 1,9 Milliarden werden für den Anschluss in Schleswig-Holstein benötigt - inklusive dem neuen, fünf Kilometer langen Elbtunnel. Die Querung des Flusses stellt nach Ansicht aller den Dreh- und Angelpunkt des Projektes Küstenautobahn dar. Nur mit einem weiteren Tunnel lasse sich der Verkehrsinfarkt in Hamburg abwenden. Ferlemann sprach in diesem Zusammenhang von einem Jahrhundertprojekt, das zu bewältigen sei. Doch die Pläne des Ministeriums reichen noch weiter. "Ein Ausbau der bestehenden Straßen alleine reicht auf Dauer nicht aus. Wir brauchen langfristig sechsspurige Autobahnen, um das erwartete Verkehrsaufkommen bewältigen zu können", sagte Ferlemann.
Für Hamburg werde im Ministerium bereits durchgängig sogar an achtspurigen Autobahnen geplant. Nur so ließe sich der Waren und Dienstleistungsaustausch zwischen den Häfen und der transeuropäische Güterverkehr von West- nach Osteuropa und Skandinavien bewerkstelligen. "Dass wir dieses erst jetzt in Angriff nehmen hat auch damit zu tun, dass wir bei den Verkehrsströmen Jahrzehntelang vor allem in Nord-Süd-Kategorien gedacht haben. Das war unklug", so der Parlamentarische Staatssekretär.
Bis Ende des Jahres soll das Finanzierungsmodell stehen
Das Jahr 2010 sei nach Ansicht des Verkehrsministeriums für das gesamte Projekt entscheidend. Die Finanzierung der Autobahn müsse trotz des rigiden Sparkurses, den das Finanzministerium angekündigt hat, sichergestellt werden. Dass dies gelingen wird, davon ist Ferlemann überzeugt. Die Küstenautobahn samt Elbtunnel habe im Bundesverkehrswegeplan allerhöchste Priorität. Bis Ende des Jahres sollen Gutachter auch ein Finanzierungsmodell für den Elbtunnel erstellen. Quelle: Hamburger Abendblatt

Klagen gegen A 14

Gegen den ersten Bauabschnitt der A14-Nordverlängerung von Magdeburg in Richtung Schwerin sind beim Bundesverwaltungsgericht drei Klagen anhängig.

Neben dem Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) hätten zwei Privatleute gegen die Autobahn geklagt, sagte eine Gerichtssprecherin am Mittwoch in Leipzig nach Ablauf bestimmter Fristen. Einen Termin für die Verhandlung der Klagen gibt es noch nicht. Der BUND hatte seine Klage schon vor Wochen damit begründet, dass bei der Planung des Teilstücks nahe Wolmirstedt Naturschutzbelange nicht ausreichend berücksichtigt worden seien. Die zuständigen Behörden bestreiten das. Die 154 Kilometer lange Autobahn soll 1,3 Milliarden Euro kosten, strukturschwache Regionen wie Altmark und Prignitz besser erschließen und nach bisherigen Planungen etwa 2020 fertig sein. Vor gut einem Jahr hatten Bundesregierung und die drei beteiligten Länder Sachsen- Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern eine Finanzierungsvereinbarung unterzeichnet. Quelle: dpa / LVZ-Online

Kahlschlag durchs Grün

Die Bundesregierung trifft sich am Wochenende zur Sparklausur. Während viele potenziell Betroffene schon vorab heftig gegen befürchtete Einschnitte protestieren, sehen Umweltschützer die Möglichkeit, gleichzeitig Geld einzusparen und die Natur zu schützen.

Der Naturschutzbund Deutschland hat heute Vormittag insgesamt 20 Straßenbauprojekte aus dem Bundesverkehrswegeplan vorgestellt, die nach Ansicht der Umweltschützer überflüssig und ökologisch fragwürdig seien. 16 dieser 20 Projekte betreffen Autobahnausbau-Planugen - und der Gesamtspareffekt, so der NABU, belaufe sich dabei mittelfristig auf rund 14 Milliarden Euro. Im Detail werden ganz konkrete Beispiele aufgelistet - so die A 14, die von Magdeburg nach Schwerin führen soll. Dietmar Oeliger ist der Verkehrsexperte des Naturschutzbundes:
"Vielfach sind dies auch Straßen, die keinen relevanten Bedarf haben, das heißt, es wurde untersucht, wie viele Autos auf diesen Straßen irgendwann einmal unterwegs sein werden. Da hat man beispielsweise festgestellt, dass bei der Autobahn A 14, die von Magdeburg nach Schwerin gebaut werden soll, pro Tag lediglich 14.000 Fahrzeuge fahren werden. Das rechtfertigt gerade einmal eine Bundesstraße, für eine Autobahn ist das völlig überzogen."
Natürlich bleiben solche Förderungen nach Kürzungen im Bundesverkehrswegeplan nicht unwidersprochen. Der größte deutsche Automobilclub, der ADAC, zweifelt zumindest diese gegebene Prognose über das Verkehrssaufkommen an, macht aber auch deutlich, dass dieses konkrete Projekt sicherlich nicht ganz oben auf der Prioritätenliste stehe. Jürgen Berlitz, der Fachreferent für Straßenverkehrsplanung:
"Die A 14 erfüllt hier sicherlich auch eine Verbindungs- oder Erschließungsfunktion. Wenn es tatsächlich bei dieser Prognose bleiben sollte, dann ist es sicherlich eine Maßnahme, die nicht prioritär ist. Wir kennen allerdings auch andere Zahlen, was die Verkehrsprognose betrifft. Und dann wäre die A 14 schon so stark belastet, dass zumindest ein vierspuriger Ausbau notwendig wäre."
Generell sieht der ADAC für Deutschland und sein Straßennetz durchaus weiterhin Investitionsbedarf. Obwohl der Verkehrsclub natürlich auch erwartet, - oder befürchtet - dass dieser Bereich bei der Sparklausur der Bundesregierung am Wochenende nicht ausgespart bleiben werde. Jürgen Berlitz.
"Wir haben berechnet, dass es bei ungefähr sieben Milliarden Euro pro Jahr liegen müsste. In den vergangenen Jahren waren es im Schnitt rund fünf Milliarden Euro, trotz der eingeführten Lkw-Maut. Die Mittel sind nicht mehr geworden, sondern sie stagnieren. Wir haben vor allem Probleme beim Erhalt und auch bei den Ausbaumaßnahmen. Das dringlichste Problem ist die Erhaltung, dies wurde stark vernachlässigt. Da gibt es einen Mehrbedarf von rund einer Milliarde Euro pro Jahr."
Beim Argument, dass der künftige Hauptinvestitionsbedarf im Straßenverkehrsbereich beim Erhalt, bei der Sanierung vorhandener Strecken liege, da widerspricht der Naturschutzbund Deutschland nicht. Allerdings sei nur in konkreten Einzelfällen sicherlich auch ein Neu- oder Ausbau zu rechtfertigen. Die heute vorgestellte Liste betrifft deshalb auch eher Neubauprojekte. Und hier hat der NABU auch ökologische Kriterien sozusagen als Messlatte formuliert. Projekte also, die etwa durch schützenswerte Gebiete gehen - darauf sollte verzichtet werden, sagt Dietmar Oeliger. Er nennt ein Beispiel:
"Ein Raum, der hochsensibel ist, betrifft das Projekt B87n. Das ist die Rhönquerung. Hier soll eine Bundesstraße quer über die Rhön gehen. Das wäre die Zerschneidung eines noch weitgehend intakten ökologischen Raumes. Das lehnen wir ab, es gibt Alternativen, da kann auch an eine bestehende Infrastruktur noch etwas rangesetzt werden."
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat sich ja in den vergangenen Tagen stets gegen pauschale Kürzungsvorgaben für seinen Bereich ausgesprochen. Er wurde heute früh im Morgenmagazin des ZDF gefragt, ob er eine eigene Sparliste in die Klausur am Wochenende mitbringen werde. Er antwortete wie folgt.
"Wenn der Zukunftsinvestitionsminister hergeht und sofort sagt, dass er die weiße Fahne vor dem Finanzminister hisst, dann ist er auf dem falschen Posten." Ramsauer machte darauf aufmerksam, dass er im eigenen Ministerium schon eine ganze Abteilung aufgelöst habe. Dies spare eine dreistellige Millionensumme ein. Und er will zum Wochenende jene Forderungen mitbringen, die Politiker aus den Ländern und Regionen an ihn herangetragen haben, was sie denn gerne als künftige Verkehrsprojekte vor Ort haben wollten. Quelle: Deutschlandradio

Mittwoch, 2. Juni 2010

Neue Verzögerung

Es wird spannend bei der Planung der Elbbrücke Neu Darchau. Eigentlich wollte der Verkehrsgutachter die Ergebnisse seiner Arbeit noch im Mai vorlegen.

Doch nun werden die Planer erst Ende Juni wissen, wie viele Autos und Lkw voraussichtlich zu welcher Zeit am Tag über die Brücke rollen.
Das teilte Erster Kreisrat Jürgen Krumböhmer dem Lüneburger Kreistag bei seiner Sitzung am Montagnachmittag im Technologiezentrum an der Dahlenburger Landstraße mit. Verärgert über die neuerliche Verzögerung hat Krumböhmer eine schriftliche Bestätigung des Termins eingefordert, "und die liegt seit Montag vor".
An den vorangegangenen Gesprächen waren auch der beauftragte Schallgutachter und das Lüneburger Planungsbüro Entwicklung und Gestaltung von Landschaft (EGL) beteiligt. Ohne die Daten aus dem Verkehrsgutachten treten sie auf der Stelle. Läuft von jetzt an alles nach Plan, wird der Schallgutachter Ende Juli seine Arbeit abgeschlossen haben und EGL dann wesentliche Aussagen über die Eignung der vorgesehenen Trassen für das 40 Millionen Euro teure Projekt bei Neu Darchau treffen können.
Noch ist weiterhin unklar, ob es in dem Gebiet überhaupt eine umweltverträgliche Trasse gibt. Falls nein, "ist das Projekt an dieser Stelle gestorben". Daraus macht der Erste Kreisrat keinen Hehl. Fakt ist, dass die Brücke in einem hochsensiblen Bereich mit Schutzgebieten der höchsten Kategorie geplant wird. Allein vier Reviere des lärmempfindlichen Wachtelkönigs haben die EGL-Mitarbeiter im Untersuchungsraum lokalisiert. Es wäre nicht das erste Mal, dass der rund 27 Zentimeter hohe Vogel ein Großprojekt zu Fall bringt.
Klarheit wird voraussichtlich Anfang August herrschen. "Dann werden wir entscheiden, ob wir ins Raumordnungsverfahren einsteigen können und aus Zeitgründen parallel das Planfeststellungsverfahren vorbereiten", beschreibt der Kreisrat das weitere Procedere. Erst mit dem Planfeststellungsbeschluss ist die Baureife erreicht, erst dann können Gegner gegen das Projekt klagen. Bis dahin können noch Jahre vergehen.
Die Planungen konzentrieren sich laut Krumböhmer im Bereich der Fähre auf vier Trassenverläufe. Wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist, "ob sie das Kateminer Mühlenbachtal kreuzen oder nicht". Im weiteren Verlauf münden alle vier Trassen in nur noch zwei mögliche Strecken. Eine stößt außerhalb der Ortslage von Katemin in Richtung Walmsburg auf die Landesstraße 231, die zweite mündet innerhalb Katemins in den Kreuzungsbereich der L 231 und L 233. Letztere führt nach Dahlenburg.
Geringe Belastungen für die Einwohner des Ortes sieht der Kreisrat bei der zweiten Variante. "Das klingt zunächst zwar paradox, weil die Trasse durch den Ort führt, aber der meiste Verkehr fließt nach Dahlenburg", sagt Krumböhmer. Das heißt: Bei der ersten Variante würde Verkehr zunächst um Katemin herumgeführt, um dann doch wieder in die Ortslage zu fließen.
Unterdessen hat der Landkreis Lüchow-Dannenberg die Voraussetzungen für die weiteren Planungen angeschoben. Die Landesstraße 231 soll im Bereich der Fähre Neu Darchau zur Kreisstraße herabgestuft werden. Nur dann dürfen die Kreise die Strecke des Landes überhaupt beplanen. Quelle: Landeszeitung

Private Finanzierung?

Das Bundesverkehrsministerium steht einer Vorfinanzierung der Autobahn 39 durch Wirtschaftsunternehmen skeptisch gegenüber. Das berichtet die Braunschweiger Zeitung und beruft sich dabei auf ein Antwortschreiben von Minister Peter Ramsauer (CSU) an fünf nordost-niedersächsische CDU-Bundestagsabgeordnete.

Das Quintett – darunter auch CDU-Wahlkreisabgeordneter Henning Otte – hatte im Januar Ramsauer um Prüfung gebeten, ob der Autobahnneubau über eine öffentlich-private Partnerschaft (ÖPP) vorangetrieben werden könne.

"In seinem Brief bestätigt Ramsauer jetzt zwar höflich die Wichtigkeit der A 39", schreibt die Zeitung, der aktuelle Planungsstand lasse aber "keine belastbarere Aussage zur Finanzierung" zu, auch nicht zum ÖPP-Modell, heißt es weiter. Für Otte ist die Antwort wenig überraschend: "Ich setze darauf, dass die A 22 privat und die A 39 vom Bund finanziert wird."

SPD-Wahlkreisabgeordnete Kirsten Lühmann teilt die Skepsis gegenüber einer privaten Finanzierung. Durch Mauteinnahmen seien bei den bislang verfolgten Autobahn-Projekten "die Renditeversprechen nicht eingetreten", so dass die öffentliche Hand nachfinanzieren musste, erklärte sie.

Beide Politiker berichteten der AZ, dass Verkehrs-Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) am Montag in Berlin auf einem Parlamentarischen Abend der fünf norddeutschen Bundesländer die Autobahnprojekte A 22 und 39 gleichberechtigt genannt habe. "Herr Ferlemann sagte, die A 39 wird gebaut", betonte Otte. "Ich stelle mir allerdings die Frage, wie diese Bundesregierung sie finanzieren will", sagte Lühmann. Durch angekündigte Streichungen könnten nicht alle angekündigten Verkehrsprojekte finanziert werden. "Wir müssen in der Region schnell sein und die Planung zügig vorantreiben", betonte sie.

Im Gifhorner Abschnitt sind die A-39-Planer in dieser Woche ein Stück weitergekommen. Die Stadt Wittingen wird entlang der Trasse zwei Anschlussstellen erhalten. "Das Bundesverkehrsministerium hat unsere Planungen in diesem Bereich jetzt bestätigt", berichtete Bernd Mühlnickel, Geschäftsbereichsleiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr aus Wolfenbüttel, gestern nach einem Gespräch in Wittingen.

Danach werde eine Anschlussstelle die Bundesstraße 244 an die neue Autobahn anbinden, eine weitere die Landesstraße 286 bei Eutzen. Die von der Stadt Wittingen favorisierte Variante, nur eine einzelne Anschlussstelle südwestlich von Wittingen vorzusehen, werde damit nicht weiter verfolgt.

Noch nicht entschieden sei hingegen die Lage der geplanten Tank- und Rast-Anlage. Hier sind nach den Worten des Geschäftsbereichsleiters drei Standorte im Gespräch: Die Anlage könne entweder knapp südlich von Wittingen entstehen oder deutlich weiter südlich auf der Höhe des dortigen Automobil-Testgeländes. Auch eine Verlegung in den nördlich der B244 liegenden Planungsabschnitt der A 39 sei denkbar. Voraussichtlich im März soll hierzu eine detaillierte Untersuchung vorgelegt werden. Quelle: Allgemeine Zeitung vom 25.02.2010; Foto: Ramsauer

Bündnis gegen den Castor 2011

Die beiden Tank- und Rastanlagen (TuR) an der A 39 werden offenbar viel größer als bisher erwartet. Nach Angaben der Lüneburger Planungsbehörde ist pro Anlage ein Flächenverbrauch von bis zu 40 Hektar vorgesehen.

Bisher ging man in Wittingen, wo im Stadtgebiet eine der beiden TuR entstehen soll, von einer Größenordnung von rund 10 Hektar aus.Das war aber offensichtlich viel zu niedrig gegriffen: 10 Hektar, das ist laut Bernd Mühlnickel, der die Wolfenbütteler Straßenbaubehörde leitet, der "traditionelle" Wert für einen einfachen Parkplatz mit WC und zirka 50 Lkw-Stellplätzen. Eine Rastanlage habe üblicherweise 15 bis 20 Hektar und biete Platz für rund 100 Brummis.Dass nun aber doppelt so viel Fläche gebraucht wird, wurde jetzt bei einem Arbeitskreis-Treffen zur A39 im Uelzener Nordkreis bekannt, an dem als Vertreterin der Gemeinde Altenmedingen die Sprecherin des Dachverbandes der Autobahn-Gegner, Annette Niemann, teilnahm. Niemann will dort sogar von einer Flächengröße von 50 Hektar pro Anlage gehört haben. Dem Vernehmen nach hat sie in der Sitzung, an der auch der Lüneburger Chefplaner Dirk Möller teilnahm, dezidiert nachgefragt, ob sie sich nicht verhört habe.Möller, Leiter der Lüneburger Planungsbehörde, sagte gestern auf Nachfrage, er könne die Zahl von 50 Hektar "so nicht bestätigen", sprach aber von einer Fläche von jeweils "30 bis 40 Hektar".An dem etwa 100 Kilometer langen Abschnitt zwischen Wolfsburg und Lüneburg sind zwei (offenbar einseitige) TuR geplant: eine bei Altenmedingen und eine bei Wittingen. Hier ist der genaue Standort weiterhin offen: Laut Mühlnickel gibt es noch keine abschließende Entscheidung, "die Untersuchungen laufen noch". Im Gespräch sind Flächen bei Eutzen, bei Wollerstorf oder an der VW-Teststrecke.Der Hintergrund für den hohen Flächenbedarf – 40 Hektar entsprechen etwa 40 großen Fußballfeldern – ist Mühlnickel zufolge eine Vorgabe des Bundesverkehrsministeriums, die kurz vor Weihnachten eingegangen sei. Demnach sind die Planer gehalten, ein "ausreichendes Angebot" an Lkw-Stellplätzen vorzusehen. Bis zu 250 Lastwagen sollen auf jeder TuR Platz finden.Wie groß die einzelnen Anlagen tatsächlich werden, das werden laut Möller die weiteren Detailplanungen zeigen. Mühlnickel zufolge hängt dies natürlich auch stark von den geografischen Gegebenheiten vor Ort ab. Quelle: Allgemeine Zeitung vom 16.03.2010

Prüfender Blick in die Erde

Bohrungen und Pegel: Der Baugrund der geplanten A-39-Trasse wird untersucht. Flora und Fauna entlang der geplanten Trasse der Autobahn 39 wurden bereits im vorigen Jahr untersucht, jetzt wird das Erdreich unter die Lupe genommen.

Um eine verlässliche Datengrundlage zu erhalten, führt die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zwischen der geplanten Anschlussstelle mit der L 265 nordöstlich von Bad Bodenteich und der L 270 bei Langenbrügge bis etwa Ende April Vermessungsarbeiten aus. Dabei wird sie von Mitarbeitern eines Ingenieurbüros unterstützt.

Dazu müssten Wege und Straßen begangen, private Grundstücke betreten und Hilfsmittel aufgestellt oder ausgelegt werden, erklärt Dirk Möller, Leiter des Geschäftsbereichs Lüneburg der Landesbehörde. "Da die genannten Vorarbeiten im Interesse der Allgemeinheit liegen, sind die Grundstücksberechtigten gesetzlich verpflichtet, diese zu dulden", betont er.

Die Arbeiten finden in einem Korridor von etwa 300 Metern beiderseits der geplanten Trasse der A 39 statt - in den Gemeinden Soltendieck und Lüder und im Flecken Bad Bodenteich. Sie bestehen aus Erdvermessungen, unter anderen in Bereichen kreuzender Straßen, Wege und Gewässer.

Zudem erfolgen bis voraussichtlich Ende Mai Baugrund-Untersuchungen. Sie erstrecken sich auf das Gebiet zwischen den geplanten Autobahn-Anschlussstellen mit der L 253 östlich von Bad Bevensen und der B 71 östlich von Uelzen. Dort beträgt der Korridor rund 100 Meter zu beiden Seiten der vorgesehenen Trasse. Betroffen von den Untersuchungen sind neben den Städten Uelzen und Bad Bevensen auch die Gemeinden Römstedt, Weste, Oetzen und Rätzlingen.

Auch dort müssen die Mitarbeiter Wege, Straßen und private Grundstücke befahren. Überdies werden Geräte für Bodenuntersuchungen aufgestellt, Pegel gesetzt sowie Bohrungen und Sondierungen im Erdreich ausgeführt. Die Pegel müssten auf den Grundstücken bleiben und in regelmäßigen Abständen abgelesen werden, bevor sie am Ende wieder entfernt würden, sagt Möller. Die Erreichbarkeit der Grundstücke sei für die Bewohner aber gegeben. Auch eine Beeinträchtigung des Verkehrs auf den angrenzenden Straßen sei nicht zu erwarten.

"Mit den Sondierungsbohrungen wollen wir herausfinden, wie der Schichtaufbau des Erdreiches ist. Das ist wichtig für die Entwurfsaufstellung der Trasse", erläutert der Geschäftsbereichsleiter. Stelle sich dabei heraus, dass der Boden rutschen könnte, müsste eine andere Neigung der Dammböschung gewählt werden. "Werden Torfbereiche festgestellt, müsste der Boden dort ausgekoffert werden", schildert Möller. Möglicherweise sei auch eine Verschwenkung der Trasse erforderlich, "um nicht in kritische Bereiche des Untergrundes zu kommen".

Mit Hilfe der Pegel soll ermittelt werden, wo sich unterirdische wasserführende Schichten befinden. Daraus kann die Landesbehörde ableiten, wo eine Entwässerung notwendig ist. Quelle: Allgemeine Zeitung vom 10.04.2010

B 190n ist erforderlich

Bad Bodenteichs Bürgermeister Edgar Staßar fordert Querspange bis Breitenhees. "Wir wollen die A39 und wir wollen auch die Querspange B190n", betont Bad Bodenteichs Bürgermeister Edgar Staßar (CDU).

Sonst, so seine Befürchtung, erstickt der Kurort im Verkehr. Unterstützt wird seine Aussage durch ein Konzept, dass im Rahmen der Planungen zur A39 erstellt wurde. Demnach ergeben Prognosen, dass die A39 im Bereich Bad Bodenteich über 22000 Fahrzeuge pro Tag aufnehmen würde.

"Die B190n ist für unseren Bereich erforderlich", bekräftigt Edgar Staßar. Der Flecken erhofft sich schließlich auch Arbeitsplätze, gerade im Kreuzungsbereich der A39 und der Querspange. Nicht umsonst wurde ein gemeinsames Gewerbegebiet im Kreuzungsbereich mit Lüder erarbeitet. Auch für den Tourismus hält der Bürgermeister die B190n für unerlässlich und verweist auf das Beispiel Bispingen.

Deshalb geht der bange Blick nach Salzwedel. Dort wird massiv der Ausbau der B71 ins Spiel gebracht und das Bundesverkehrsministerium hat eine Prüfung dieser Alternative gefordert. Wenn die B71 ertüchtigt und der Bau der B190n gekippt wird, dann fehle im Raum zwischen Uelzen und Wolfsburg eine leistungsfähige Ost-West-Verbindung. Freilich fehlen trotz des ministerialen Prüfungsauftrags bisher noch konkrete Hinweise, dass die Querspange tatsächlich aus der Planung fällt. Dirk Möller, Chef der Lüneburger Straßenbaubehörde, verweist auf den Bundesverkehrswegeplan. Gleichwohl arbeite man nun gemeinsam mit den zuständigen Behörden aus Sachsen-Anhalt den Prüfauftrag ab - ergebnisoffen. Mit ersten Ergebnissen sei im Frühsommer zu rechnen. Staßar jedoch hält die B190n für eine notwendige Anbindung der Region an den Raum Celle-Hannover. Gegen eine B71-Lösung dürfte es starken politischen Widerstand geben - nicht nur aus dem Landkreis Gifhorn, wo man sich von der Ost-West-Trasse im Grenzgebiet zum Landkreis Uelzen mehr verspricht als von der fernen Bundesstraße zwischen Salzwedel und Uelzen. Auch in Celle gibt es starke Befürworter der Querspange, die bei Breitenhees an die B191 anschließen soll.

Auch Henning Otte, Bundestagsabgeordneter für Celle und Uelzen, will sich beim Verkehrs- und beim Umweltministerium in Berlin für die Querspange stark machen. Im Kreuzungsbereich der Querspange und der A39 zwischen Bad Bodenteich und Neu Lüder soll eine Raststätte entstehen. "Wir bleiben am Ball", verspricht Bodenteichs Bürgermeister. Schon 2006 nahm der Flecken Stellung. Der Tenor: Durch die B190n wäre eine deutlich bessere Anbindung des östlichen Landkreises Celle an die geplante A39 möglich. Quelle: Allgemeine Zeitung vom 16.04.2010