Montag, 9. Mai 2011

Planung ist angreifbar

Als „weiteren Sargnagel für die geplante A 39“ bewertet die Regionalgruppe Ostheide des Landesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) die Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums über den Verlauf der „Querspange B 190n“, welche die A 39 und die östlich parallel dazu verlaufenden A 14 verbinden soll.

Das Bundesumweltministeriums habe gegen einen B-190n-Neubau zwischen Salzwedel und Bodenteich deutliche Bedenken geäußert, weil diese das naturschutzfachlich wertvolle „Grüne Band“ entlang der ehemaligen Grenze erneut zerschneiden würde. Aber statt der Forderung des Umweltministeriums nach einer Prüfung des alternativen „Ausbaus“ der vorhandenen Bundesstraße B 71 (Salzwedel – Uelzen) nachzukommen, hätten die Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt einen fast vollständigen Neubau der B 71 untersucht und mit diesem Trick gigantisch überhöhte Kosten für diesen alternativen Straßenverlauf errechnet. „Diese völlig fehlerhafte und quasi unterlassene Untersuchung des naheliegenden Ausbaus der B 71 als Alternative zum Neubau der B 190n“, so LBU-Vertreter Günter Schäfers, „macht nun die gesamte Planung der Querspange und auch der A 39 Erfolg versprechend angreifbar“. Die allermeisten Salzwedeler und die Transit-LKWs wollten ja überhaupt nicht nach Bodenteich, sondern würden ohnehin auch weiterhin - ohne den bemauteten B-190n-Umweg über Bodenteich – weiter auf der direkten und kürzeren B 71 über Uelzen nach Hamburg fahren. Und auch die Pendler zwischen Salzwedel und Wolfsburg würden nicht den bemauteten Umweg über Bodenteich nehmen, sondern weiter den direkten Weg über die B 248 nach Wolfsburg. Genau diesen - auch für die Anlieger zwingend gebotenen - Ausbau von B 71 und B 248 wollten die Straßenplaner aber ausbremsen, weil dann die errechneten Verkehre zwischen Uelzen und Wolfsburg wegfielen und der A 39 allein deshalb jegliche Begründung entziehen würden.
“Insofern liefern uns die A-39-Befürworter mit diesem ganz offensichtlichen Planungsfehler eine weitere, sehr gute Begründung für eine spätere Klage“, so Schäfers, „die unterlassene Untersuchung des alternativen Ausbaus der B 71 wird sich somit als Bumerang für die Straßenplaner und die A-39-Lobby erweisen.“ Die A 39 und die B 190n würden zwar zu Ende geplant, aber niemals gebaut werden. Quelle: Pressemitteilung LBU Ostheide