Montag, 5. März 2012

Meilenstein oder nicht?

„Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, Enak Ferlemann, hat die Zustimmung des Bundes für den ersten Planungsabschnitt der A 39 in Lüneburg erteilt“, schreibt die Allgemeine Zeitung in Uelzen in ihrer Sonnabend-Ausgabe.
Begonnen werden soll nun doch im Norden, da am südlichen Ende die Abfahrt Ehra umgeplant werden muss. Der erste Planungsabschnitt liegt nun im Bereich der Stadt Lüneburg und umfasst die Verlängerung der dortigen A 39 (ehemalige A 250) mit dem Anschluss an die Stadtumgehung Lüneburg (Bundesstraße 4). Es ist der erste von sieben Planungsabschnitten – und dazu noch ein kostenträchtiger.
„Ein integraler Bestandteil dieses Streckenabschnitts ist ein 400 Meter langer Lärmschutz-Tunnel, der den Lärmschutz im Stadtgebiet von Lüneburg nachhaltig verbessern wird“, sagte Staatssekretär Ferlemann. „Mit dem nunmehr erfolgten Einverständnis des Bundes mit den Planungen des Landes Niedersachsen sind die Voraussetzungen zur Einleitung des Planfeststellungsverfahrens gegeben“, unterstreicht er.
Laut Ferlemann markiert die Zustimmung des Bundes für diesen Abschnitt „einen wichtigen Meilenstein auf dem Wege des Lückenschlusses für die A 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg. Der Staatssekretär machte deutlich, dass die A 39 weiterhin hohe Priorität für den Bund genießt und stellte in Aussicht, dass die Planungen im Bereich Wolfsburg mit der Anschlussstelle Ehra voraussichtlich im Herbst dieses Jahres ebenfalls die Zustimmung erhalten werden. „Wir sind auf einem guten Wege, die Infrastruktur im östlichen Niedersachsen zukunftssicher zu gestalten“, so Ferlemann.
Der Staatssekretär hatte schon im August vergangenen Jahres betont, „dass wir diese Autobahn bauen, daran gibt es keinen Zweifel“. Der CDU-Politiker, als dessen Spezialgebiet die Lenkung der großen bundesweiten Verkehrsströme gilt, hatte hervorgehoben, dass es zum Bau der Autobahnen 20 und 39 keine Alternativen geben würde.
Als „inhaltsleere Banalität“ dagegen kritisiert der Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) die Ankündigung von Staatssekretär Ferlemann, wonach das erste der Planfeststellungsverfahren von insgesamt sieben Planungsabschnitten nun im Nordabschnitt bei Lüneburg begonnen wird.

„Wenn Ferlemann die ganz normale Weiterführung der Planung schon so hochjubeln muss“, so LBU-Sprecher Günter Schäfers, „dann soll das ganz offensichtlich nur die immer frustrierteren A-39-Befürworter unter seinen Parteikollegen bei Laune halten.“ All das könne aber nicht davon ablenken, dass gemäß dem neuen Infrastrukturrahmenplan des Verkehrsministeriums kaum Geld für neue Autobahnen zu Verfügung stehen würde.
Dennoch werde bei der konkurrierenden Küstenautobahn A 20 bereits ein Baubeginn in 2013 angekündigt, während man die A-39-Befürworter mit Meldungen über die Fortsetzung der Planungsarbeiten abspeise. Der LBU-Verband gibt sich zuversichtlich und weist in einer Presseerklärung darauf hin, dass die A-39-Gegner nach dem Ende der A-39-Planungen mit Klagen den Weg für das Ende der A 39 und f9ür die Realisierung wirklich regionaldienlicher Verkehrsprojekte freimachen würden. Quelle: Isenhagener Kreisblatt