Montag, 13. Juli 2015

Autobahn fördert Wachstum nicht

Auf unsere aktuelle Anzeigen-Kampagne gibt es viele Reaktionen der A39-Befürworter. Dabei fällt auf, wie faktenfrei die Ja-Sager nach der Autobahn schreien. Fast so, als würde ihnen ihr liebstes Spielzeug, das Brummbrumm, weggenommen. Aber denen, die mutmaßlich nur um ihr persönliches Rauschgefühl bangen, soll in den kommenden Tagen mit belastbaren Argumenten ausgeholfen werden.

STICHWORT BEVÖLKERUNGSRÜCKGANG: Wie im restlichen Bundesgebiet, wird die Bevölkerungszahl in Niedersachsen in den kommenden Jahrzehnten schrumpfen. Aktuell liegt sie bei rund 7,8 Millionen, 2050 werden es nur noch etwa 6,6 Millionen Einwohner sein. Dabei fällt der Bevölkerungsrückgang in den einzelnen Landkreisen ganz unterschiedlich aus, und zwar völlig unabhängig von Nähe oder Distanz zu einer Autobahn:

Ohne Autobahnanschluss:
Lüchow-Dannenberg: -0,41% pro Jahr
Uelzen: -0,50% pro Jahr

Mit Autobahnanschluss:
Heidekreis (an der A7): -0,12% pro Jahr
Celle: -0,24% pro Jahr
Rotenburg / Wümme (an der A1): -0,33% pro Jahr
Hildesheim (an der A7): -0,42% pro Jahr
Northeim (an der A7): -0,77% pro Jahr

Wer sich auf der interaktiven Karte umsieht, wird feststellen, dass der Bau von Autobahnen nichts (mehr) mit der Bevölkerungsentwicklung zu tun hat. Wie sonst ist erklärlich, dass der Heidekreis an der A7 -0,1% Bevölkerungszuwachs aufweist, der Landkreis Aurich ohne Autobahn aber knapp über Null dasteht?

Das bestätigt im Übrigen auch eine Deutschlandkarte der Bertelsmannstiftung: Ausgerechnet entlang der A7 zwischen Hildesheim und Gießen/Fulda wird die Bevölkerung stark abnehmen. Gleiches gilt im Ruhrgebiet, wo es an Autobahnen nicht mangelt. Quelle: Stat. Bundesamt + Citypopulation.de